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Ist sharing caring?

oder die vernetzte Catering-Welt im copy paste Wahn

Es ist diese immer wieder aufkeimende Diskussion, die ich mit Ian Bartos von barsupport aus Holland habe. bar support sind unsere engsten Freunde, teilt das Team um Ian und seinen Partner Jorgos Stein doch unsere Leidenschaft für perfekten Barservice und unsere Vorstellung was Geschmack und Style angeht. Die Frage, die sich uns immer wieder stellt: wo endet Sharing und wo geht es um simplen Klau.

Die Welt nun ist eine globale – Bartender, Köche, Caterer, die ganze Branche der Dienstleister tummelt sich im Web. Auf Mobilgeräten husch den „friendfeed“ gecheckt, eine Bewertung auf Qype, schnell noch per WhatsApp Messenger der Freundin gestanden, daß der Abend doch in der Bar endet anstelle von zuhause. Kommt Ihnen das bekannt vor? Eigentlich ist diese globale Vernetzung etwas Gutes. Noch nie konnten sich Kunden so schnell und genau über eine Leistung informieren und endlich kommen nun die Details über das seit Jahrhunderten verschollene Daiquiri-Rezept wieder an die Öffentlichkeit.  Jetzt kommt der Club de Cantineros- vielleicht sogar zum ersten Mal- an das Licht der Welt. Und Jerry Thomas ist sogar ein facebook user (und der scheint auch noch Bartender zu sein).

Alle Welt scheint zu reisen und liebt es dabei – sicher ein Erfolg von facebook – dies auch allen kund zu tun. Eine Welt voller Austausch also? Und genau da beginnt die Grauzone. Was von den virtuellen Bildern und Styles ist für jeden da? Und vor allem: in welchem Umfang darf denn jeder das auch nutzen?

creative_commons

Kennen Sie creative commons? Schon in der Beschreibung fühlt man sich fast schon dazu verpflichtet, auch alle eigene Inhalte zu teilen – aber muß man? Nein. Bei creative commons sind manche Rechte geschützt aber mit Sinn bedacht.

Wir lieben alles „Catering“ – das wollen wir mit der Welt teilen. Unser Team besteht aus sehr, sehr vielen, freien Mitarbeitern, die häufig auch nebenbei in der Gastronomie arbeiten. Vor jedem Event schulen wir das Team. Das geschieht nicht nur zum reinen Selbstzweck – nein, wir wollen, daß unsere Leidenschaft sich aufs Team überträgt. Uns ist gleich, ob hier ein Wissenstransfer stattfindet oder nicht.

Dann gibt es die andere Seite, die Bilder aus unseren Angeboten auf der Einladungskarte eines Kunden, der sich für den Mitanbieter entschieden hat. Das eigene Bildmaterial auf der Agenturpräsentation, die mit einem anderen Caterer arbeitet, und nur ein Vergleichsangebot eingeholt hat.

Und dann, ohne hier den klassischen lime and lemons Vergleich ziehen zu wollen, dann gibt es da auch noch die Mitbewerber. Beispielsweise die Firma aus dem Ruhrgebiet, die, sagen wir mal, sich schon einmal die Gedanken anderer „zu eigen gemacht hat“. Die kopierten vor sechs Jahren bereits die kompletten Texte unserer Website (natürlich im klassischen copy paste inklusive Rechtschreibfehler). Vor wenigen Wochen, wir waren mit cateristic.com noch als Preview online, kopierten sie erneut (im klassischen copy paste Stil inklusive unserem Google Analytics Code) die Preview unserer website. Wahrscheinlich hatten sie nicht gelesen, daß wir „we will launch soon“ geschrieben hatten. Oder konnten sie kein Englisch? Wir waren nicht davon ausgegangen wir seien public domain…

Ian sagt dann immer: „there is a thin line between right and wrong“. Aber wo ist die Grenze zu ziehen? Meiner Meinung nach sollten alle Inhalte eines Caterers aus eigener Feder stammen. Schlussendlich steckt viel Arbeit hinter einer guten Idee. Klar, jeder kann sich inspirieren lassen. Mit Sven Kluge von barpromotion, einem Cocktail Caterer hatte ich ein ähnliches Gespräch auf dem BCB Berlin. Ist doch nicht jede Idee einen Silberlöffel wert. Wir kamen zum Konsens: Inspiration ist gut, aber bitte mit einer eigenen Interpretation des Aufgegriffenen.

Und – einzigartig zu sein wird immer schwieriger, aber plumpes Kopieren fällt immer auf. Diese Grube gräbt man sich selbst. Schlußendlich leben wir in einer neuen, einer vernetzten Welt.

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